Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel: Strategien für ein nachhaltiges Landmanagement in Deutschland
Leitung: | Prof. Dr. Peter Weingarten |
E-Mail: | peter.weingarten@thuenen.de |
Institution: | Thünen-Institut für Ländliche Räume, Bundesallee 64, 38116 Braunschweig |
Projektwebseite: | www.cc-landstrad.de |
Fördersumme: | 3,5 Millionen Euro |
Laufzeit: | November 2012 bis April 2016 |
Altmark (Ostdeutschland), landwirtschaftlich geprägt; Rhein-Sieg-Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis (Westdeutschland) mit höherer Bevölkerungsdichte.
Intensive Nutzung von Land (bundesweit 52 Prozent Landwirtschaft, 30 Prozent Forstwirtschaft, 14 Prozent Siedlung / Verkehr / Freizeit). Konflikte, Verlust von Ökosystemleistungen und Biodiversität, Energiewende, Politiken und Klimawandel.
Nachhaltige Landnutzungsstrategien sektorübergreifend für den Klimaschutz entwickeln für die Erfüllung der gesellschaftlichen Anforderungen.
Siedlungs- und Verkehrsflächen nehmen weiter zu Lasten von Agrarflächen zu, insbesondere in westdeutschen Kernstädten und dem Umland. Zukünftig sind bundesweit große räumliche Unterschiede in der Siedlungsflächenentwicklung zu erwarten. Klimaschutz und Klimaanpassung können durch effizientere Landwirtschaft und Erhöhung des Waldanteils sowie mit Grünland- und Moorschutz gewährleistet werden. Es bestehen regionale Unterschiede in der Wahrnehmung von Klimawandel und Landnutzungsänderungen, die zu berücksichtigen sind. Bundesweite und regionale Landnutzungskonflikte zeigen sich sektorintern (z. B. Energie- versus Nahrungspflanzen) und zwischen Sektoren (z. B. Land- / Forstwirtschaft versus Siedlung / Verkehr versus Naturschutz).
Eine nachhaltige, kohlenstoffoptimierte Landnutzung ist machbar durch eine konsequente Städteentwicklung, ein angepasstes Management organischer Böden und Erhaltung von Grünland. Flächenverbrauch sollte vermindert und Wälder, Grünland und Moore für den Klima- und Naturschutz erhalten beziehungsweise wiederhergestellt werden. Agrarflächen mit hohem Naturschutzwert können durch regionale Agrarumweltmaßnahmen erhalten werden. Siedlungsentwicklungen in hochwassergefährdeten Regionen sind zu vermeiden. Hinsichtlich der absoluten Kosten und Treibhausgasemissionen ist die Strategie Landnutzung für "Energie aus Biomasse" am teuersten, die Strategie "Natur- und Umweltschutz" am günstigsten. Alternativen zu Bioenergiepflanzen sollten deswegen gesucht werden. Die Gesamtkosten zur Abschwächung des Klimawandels sind besonders hoch in der Land- und Forstwirtschaft. Ein Klimafonds zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten wäre eine mögliche Lösung. Nachhaltiges Landnutzungsmanagement sollte sektorübergreifend durchgeführt werden. Regelungs- und Steuerungssysteme müssten weiterentwickelt, Umsetzungsdefizite und Fehlanreize abgebaut und klimarelevante Belange in verschiedene Förderpolitiken eingebracht werden.