Landnutzung

In vielen Regionen der Welt intensiviert sich die Landnutzung und der Flächenverbrauch nimmt zu. Wasserkraft, Siedlungs- und Verkehrsflächen konkurrieren mit Agrar- und Naturschutzflächen.

Sonnenblumenfeld in der KULUNDA-Steppe, Russland

Sonnenblumenfeld in der KULUNDA-Steppe, Russland

Foto: Marina Rizovski-Jansen / DLR Projektträger

Eine nachhaltige Landnutzung und ressourceneffiziente Produktion haben höchste Priorität in den globalen Agenden der Vereinten Nationen. In der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung findet sich dies in den Nachhaltigkeitszielen SDG 2 (Kein Hunger), SDG 6 (Saubere Wasser- und Sanitäreinrichtungen), SDG 7 (Bezahlbare und saubere Energie), SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden), SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) und SDG 15 (Leben an Land). Mit der Bekämpfung der Landdegradierung steigt die Ernährungs- und Wassersicherheit und die Anpassung an den Klimawandel, Kosten werden langfristig gespart (IPBES-Assessment zu Landdegradierung und Wiederherstellung). Nachhaltiges Landmanagement ist außerdem ein wichtiges Thema im Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), im Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), in der Biodiversitätskonvention mit den Aichi Biodiversity Targets (CBD) sowie für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). 

Landdegradierung
 

  • Wohlbefinden von 3,2 Milliarden Menschen beeinträchtigt
  • Der Erde steht das sechste Arten-Massensterben bevor
  • Die Kosten betragen mehr als 10 Prozent des jährlichen globalen Bruttoinlandsprodukts bezogen auf den Verlust an Biodiversität und Ökosystemleistungen
     

Quelle: Summary for policymakers of the thematic assessment report on land degradation and restoration of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES), 2018

Globale, nationale, regionale und lokale Treiber wie Märkte und Agrarpreise, Politiken, die steigende Nachfrage an Nahrungs- und Futtermitteln, der Klimawandel und die Energieversorgung beeinflussen die Landnutzungsintensität. Es besteht der Anspruch, dass die Ertragsleistung der Agrarflächen weltweit zunehmen soll. Der Flächenverbrauch steigt damit. In vielen Regionen sind Menschen arm und betreiben Subsistenzwirtschaft. Sie werden gerade in empfindlichen Ökosystemen zu nicht nachhaltigen Landnutzungssystemen gezwungen, mit Folgen für Boden, Wasser, Klima, Biodiversität und Ökosystemleistungen.

Auf Dauer werden dadurch die Existenzgrundlagen und die Lebensstandards der lokalen Bevölkerung beeinträchtigt. Um dem zu begegnen, haben die Forscher Lösungen für eine nachhaltige Landnutzung entwickelt, die den menschlichen Anforderungen an die Umwelt und dem Erhalt der Ökosystemfunktionen und -leistungen gerecht werden.