Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel im Vu Gia Thu Bon Einzugsgebiet, Zentralvietnam
Leitung: | Prof. Dr. Lars Ribbe |
E-Mail: | lars.ribbe@fh-koeln.de |
Institution: | Fachhochschule Köln, Institut für Technologie- und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT), Betzdorfer Straße 2, 50679 Köln |
Projektwebseite: | www.lucci-vietnam.info |
Fördersumme: | 4,4 Millionen Euro |
Laufzeit: | Juli 2010 bis März 2016 |
Einzugsgebiet des Flusses Vu Gia Thu Bon (Pilotregion) in den Provinzen DaNang und Quang Nam (Zentralvietnam). Berg- und Mangrovenwälder (75 Prozent Bewaldung).
Florierende Wirtschaft, Bevölkerungswachstum, hoher Wasser- und Energiebedarf, Staudammausbau, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Landdegradierung, Klimawandel, Biodiversitäts-Hotspot, zunehmender Tourismus.
Ein nachhaltiges Land- und Wassermanagement entwickeln, um die Folgen des Klimawandels abzuwehren.
Fehlplanungen, Staudammbau, Defragmentierung von Wäldern und demographischer Wandel verstärken die Landdegradierung. Reis dominiert den Anbau trotz ungünstiger Bedingungen und geringer Gewinne. Die Staudämme liefern im Sommer weniger Wasser für Bewässerung und Trinkwasser. Die Region ist stark vom Klimawandel betroffen (steigende Niederschläge im Winter an der Küste, Intensivierung der Regenzeit und steigende Temperaturen, häufige Naturkatastrophen). Die artenreichen Urwälder sind durch Siedlungsbau und Ausweitung der Landwirtschaft bedroht. Akazien- und Kautschukplantagen nehmen zu. Ihre Artenvielfalt und Kohlenstoffspeicherkapazität ist gering. Küstendünen werden durch Siedlungsausbau, Garnelenzucht und Monokulturen zerstört. Die Bevölkerung zeigt starke Bereitschaft, die Mangrovenwälder als Barriere gegen Hochwasser und Stürme zu schützen und zu restaurieren .
Es wird empfohlen, Entscheidungen über die Verteilung von Land- und Wasserressourcen sektorübergreifend zu treffen. Eine nachhaltige Nutzung sollte einheitliche und langfristige Strategien auf Provinzebene verfolgen, den Schutz der Mangrovenwälder und ein integriertes Küstenzonenmanagement beinhalten. Wasser kann gespart werden, indem der Rückfluss in Reisfeldern wiederverwendet wird. Es gibt Forschungsbedarf zum Schutzpotential von Seegras und Korallenriffen für die Klimaanpassung. Schutzzonen werden für den Erhalt der Biodiversität benötigt. Die Regierung muss für die Landwirte Anreize und günstige Bedingungen für Investitionen in verbesserte Anbautechniken und Technologieentwicklung und bessere Marktbedingungen schaffen. Landwirtschaftliche Subsistenz-Kleinbetriebe sollten sich möglichst in Kooperativen zusammenschließen zwecks besserer Durchsetzungskraft auf dem Verkaufsmarkt und zur Erschließung neuer Märkte. Umweltkampagnen und Bildungsmaßnahmen sind sehr wichtig. Es wurde ein Informationszentrum (VGTB RBIC) gegründet, um Landwirte vor Ort fortzubilden und die Akzeptanz von Schutzzonen in der Bevölkerung zu erhöhen.