Die Zukunft des Okavangos. Wissenschaftliche Unterstützung für nachhaltiges Land- und Ressourcenmanagement in der Okavango-Region
Leitung: | Prof. Dr. Norbert Jürgens |
E-Mail: | norbert.juergens@uni-hamburg.de |
Institution: | Universität Hamburg, Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie, Abteilung Biodiversität, Evolution und Ökologie, Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg |
Projektwebseite: | www.future-okavango.org |
Fördersumme: | 8,2 Millionen Euro |
Laufzeit: | September 2010 bis März 2016 |
Okavangobecken: Seronga (Botswana), Mashare (Namibia) und Caiundo, Cusseque (Angola). Savannen, Feuchtgebiete, Wälder.
Heterogenes sozio-ökonomisches System im Wandel, Bevölkerungswachstum, Kapitalismus und Landprivatisierung, Intensivierung der Landwirtschaft, Klimawandel und Übernutzung der natürlichen Ressourcen, Armut, Arbeitslosigkeit und Migration.
Nachhaltige Landnutzung und Ressourcenmanagement verbessern, Instrumente und Szenarien dafür entwickeln.
Während die Wildtierpopulationen stark degradiert sind, bleiben die Vegetation und die Landschaften der Region noch relativ intakt, aber es gibt eine Tendenz zur Landnutzungsintensivierung durch Brandrodung, Anbau von Kulturpflanzen ausschließlich für den Markt (cash crops) und Straßenbau. Die Folgen sind eine begrenzte Ackerlandverfügbarkeit, die Übernutzung der Naturressourcen, Waldfragmentierung und Bodendegradierung. Die Bodenfruchtbarkeit ist auch von Mikroorganismen abhängig. Bei Hülsenfrüchten wurden neue klimaangepasste Arten von symbiontischen Bakterien erfolgreich getestet. Die Wasserquantität im Becken ist abhängig von der Landnutzungsintensität und Klimaänderungen. Die Biodiversität ist unverzichtbar als Lebensgrundlage (Wälder für Nahrung und Holz), für den Wasserhaushalt (Feuchtgebiete) und für die Anpassung an den Klimawandel (angepasste Arten und Sorten von Nutzpflanzen). Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen den lokalen sozio-ökologischen Systemen.
Zum Schutz der Biodiversität und Ökosystemleistung wird eine nachhaltige Landwirtschaft empfohlen: minimale Bodenbearbeitung, organische Düngung, verbesserte Saatsysteme, permanente Bodendeckung, Bewässerung und Fruchtfolge mit Hülsenfrüchten, gemischte Agroforstsysteme und Nutzung von resistenten Sorten. Langzeitbeobachtungssysteme, integrierte Naturschutz- und Landnutzungsplanungen sowie ein Waldbrand-Management-System sind dafür notwendig. Das Wassermanagement sollte effizienter und grenzüberschreitend sein, mit Berücksichtigung der Bedeutung von Subbecken, Feuchtgebieten und Wäldern. Regelungen zur nachhaltigen Nutzung der Ressourcen sollten harmonisiert und Politiken alternative Optionen für die Lebensgrundlagen und für mehr Verdienstmöglichkeiten anbieten. Die Anpassung an den Klimawandel müsste bei allen Managementplänen berücksichtigt und ökologisches Bewusstsein bei den indigenen Völkern aufgebaut werden. Investitionen in landwirtschaftliche Informationssysteme, Beratung der Bauern und Zugang zu kleinen Krediten sind essenziell für die Umsetzung.